![](https://schlosskonzerte-badkrozingen.de/wp-content/uploads/2025/01/20250426.jpeg)
Zwei Generationen
Werke von Johann Sebastian Bach und seinen Söhnen
Wilhelm Friedemann Bach: Sonate e-Moll für Flöte und Basso continuo BR WFB B 17
Carl Philipp Emmanuel Bach: Sonate a-Moll für Flöte und Basso continuo Wq 128, Sonate a-Moll für Flöte solo Wq 132
Johann Christian Bach: Sonate D-Dur für Cembalo oder Pianoforte und Flöte op. 16, 1
Johann Christoph Friedrich Bach: Sonate d-Moll für Clavier und Flöte VIII/3 Nr. 1
Johann Sebastian Bach: Sonate E-Dur für Flöte und Basso continuo BWV 1035
„Die Bach-Familie hat die Flötisten verwöhnt“, schwärmt der Solist des Abends, Barthold Kuijken. Vater Johann Sebastian und seine vier komponierenden Söhne aus zwei Ehen schrieben höchst individuelle, an ihrem Personalstil erkennbare Sonaten für Traversflöte. Wobei sein Zweitältester, Carl Philipp Emanuel, als Kammercembalist des Flauto traverso spielenden Preußenkönigs Friedrich II. an der Quelle saß. Dessen Vertrauten, Michael Gabriel Fredersdorff, widmete Vater Bach seine E-Dur-Sonate. Und Carl Philipp Emanuel wiederum empfing den König 1763 nach dem Siebenjährigen Krieg mit seiner Solosonate a-Moll. Hier herrscht Sturm und Drang, mit großen Intervallen, kontrastreicher Dynamik und überraschenden Einfällen, im Unterschied zur galanteren Duo-Sonate in derselben Tonart. Die beiden Werke der jüngsten Söhne gehören einer etwas späteren Zeit an: Mozart ist da nicht mehr weit entfernt.
Barthold Kuijken, Flöte
Jean-Christophe Dijoux, Cembalo und Hammerflügel
Ohne die Familie Kuijken wäre die historische Aufführungspraxis nicht denkbar. Mit seinen Brüdern Wieland (Gambe) und Sigiswald (Violine) verkörpert Barthold Kuijken als Flötist, Dirigent und Wissenschaftler die belgische Schule der Alten Musik. Im legendären, 1972 gegründeten Ensemble „La petite bande“ war Barthold Kuijken ein Pionier der Traverse-Flöte (wie Frans Brüggen für die Blockflöte). 2007 promovierte er als erster Musiker an der Universität Brüssel mit der Dissertation „The Notation is not the Music – Reflections on more than 40 years intensive practice of Early Music“ zum „Doktor der Künste.“ Er lehrte in Brüssel und Den Haag, ist seit 2021 Ehrenmitglied der Internationalen Telemann-Gesellschaft und erhielt 2024 den Telemann-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg.