Anfänge der Romantik
Werke von Ludwig van Beethoven, Felix Mendelssohn Bartholdy, John Field und Johann Nepomuk Hummel
Ludwig van Beethoven: Sechs Bagatellen op. 126
Felix Mendelssohn Bartholdy: Klaviersonate Nr. 1 E-Dur op. 6
John Field: Zwei Nocturnes
Johann Nepomuk Hummel: Klaviersonate Nr. 5 fis-Moll op. 81
Alle Komponisten dieses Programms waren selbst eminente Pianisten. Beethoven und Hummel waren sogar Konkurrenten in Wien. Und sie waren alle Erneuerer auf ihrem Instrument. Die Entwicklung des Hammerflügels, so scheint es, schafft erst die Voraussetzung für eine neue Epoche des Klavierspiels: der Romantik mit ihren Virtuosen. Aber auch Liszt und Chopin sind nicht vom Himmel gefallen, sondern knüpfen an Errungenschaften ihrer Vorgänger an, auch wenn diese selbst lange in Vergessenheit geraten sind. Etwa der Ire John Field, der als Erfinder des Nocturne gilt und darüber hinaus als Begründer der russischen Klavierschule. (Allein der Lebenslauf von Field gäbe einen Roman her.) Und natürlich bleibt Beethoven noch lange das Maß aller Dinge. Seine „Bagatellen“, die alles andere als Nebensächlichkeiten sind, bilden eine Art Abstract seines Spätstils: kantable, kühne, verrückte, hoch konzentrierte Charakterstücke. Mit Beethovens Spätwerk setzt sich der junge Mendelssohn analytisch auseinander, in seinem Streichquartett op. 13 und seiner ersten Klaviersonate op. 6.
Vorbild ist Beethovens A-Dur-Sonate op. 101, die er mit seiner persönlichen Handschrift quasi überschreibt. Und auch Hummels fis-Moll-Sonate steht Beethovens Impetus nahe, entfernt sich aber bald mit furioser Virtuosität und romantischer Ausdruckskraft in unbekannteres Terrain.
Dmitry Ablogin, Hammerflügel von Conrad Graf, Wien 1826/27
Nach dem Studium bei Vladimir Tropp an der Gnessin-Akademie in Moskau und bei Jesper Christensen an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt a. M. hat sich Dmitry Ablogin als vielseitiger Künstler etabliert. 2021 gewann er den 10. Internationalen Deutschen Pianistenpreis und debütierte an der Alten Oper Frankfurt. Als Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe, u.a. des Internationalen Chopin-Wettbewerbs für historische Instrumente und des Internationalen Wettbewerbs „Musica Antiqua“ in Brüssel, begeistert Dmitry Ablogin das Publikum weltweit.
Seine Diskographie umfasst eine Doppel-CD mit Beethovens „Diabelli“-Variationen, aufgenommen auf einem modernen Fazioli-Flügel und einem historischen Instrument von Nannette Streicher, Beethovens Seelenfreundin. Im Oktober 2023 veröffentlichte das Chopin-Institut in Warschau sein neuestes Album mit einer Auswahl von Chopins Spätwerk auf einem Pleyel-Hammerflügel, Chopins letztem Instrument. Seit Oktober letzten Jahres hat Ablogin eine Professur für Hammerklavier an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Im Oktober 2024 wurde Ablogin zum Professor für Hammerklavier an der Hochschule für Musik und Tanz Köln berufen.