Preisträgerkonzert – mit den Gewinnern des Wettbewerbs „A tre“ in Trossingen
Werke von Louise Farrenc, Ludwig van Beethoven und Anton Eberl
Louise Farrenc: Klarinettentrio Es-Dur op. 44
Ludwig van Beethoven: Sätze Nr. 3 bis Nr. 6 aus dem Trio op. 38 (nach dem Septett op. 20)
Anton Eberl: Grand Trio für Klavier, Klarinette und Violoncello Es-Dur op. 36
Ein doppeltes Raritäten-Programm in Es-Dur: zuerst die Premiere der französischen Komponistin Louise Farrenc bei den Schlosskonzerten. Sie erhielt 1842 als erste Frau eine Klavierprofessur am Pariser Konservatorium, die sie für die nächsten dreißig Jahre ausfüllte. Durch ihr Studium in Paris bei Anton Reicha, der selbst Flötist war und mit seinen Bläserquintetten zum Markenzeichen geworden ist, und ihren Ehemann Aristide, ebenfalls Flötist, war sie mit Holzbläsern bestens vertraut. Sodann das „Grand Trio“ von Anton Eberl, eine pianistische Frühbegabung in Wien, der Mozarts Schüler und Freund wurde. Durch ihn dürfte er seine Vorliebe für die Klarinette gefunden haben, die Eberl in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen einbezog. Sein Trio op. 36 ist ein brillantes Werk, das allerdings seinem eigenen Instrument, dem Klavier, wahrhaft konzertante Aufgaben überlässt. Beethoven hat der Klarinette in seinem Septett op. 20, bis heute eines seiner populärsten Werke, eine Führungsrolle zugedacht, was sich auch in seiner eigenen Bearbeitung als Trio op. 38 manifestiert. Das Trio Tenorizans stellt daraus vier Sätze vor.
Trio Tenorizans
Wladyslaw Lech, historische Klarinette
Antonio Pellegrini, Violoncello
Agata Sorotokin, Hammerflügel von Nannette Streicher, née Stein, Wien 1816
Das Trio Tenorizans wurde 2024 von Studierenden der Abteilung für Alte Musik des Königlichen Konservatoriums in Den Haag gegründet. Seine Mitglieder absolvierten ein Studium an Konservatorien in Italien, der Schweiz, Großbritannien und den USA. Ihre Mentoren in Den Haag sind Lorenzo Coppola und Nicola Boud (historische Klarinette), Lucia Swarts (Violoncello) und der Cembalist Richard Egarr. Außer ihrer Entdeckungsfreude für das klassische Repertoire ihrer Triobesetzung verbindet die Musiker auch das Studium der franko-flämischen Polyphonie, woraus sich ihr Ensemblename Tenorizans ergibt. Gemeint ist damit eine Klausel oder Kadenz, die in der mehrstimmigen Musik einen Abschluss markiert. 2024 gingen sie als Sieger aus dem Wettbewerb „A tre“ in Trossingen hervor.